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Die feinmalerischen Selbstporträts, in denen Lilli Hill sich inszeniert, zählen zu den spannendsten, nicht nur wegen des unübersehbaren Humors, mit dem sie den Büstenhalter zur Parole „Liberté“ (2007) schwingt und ein Kondom als Ballon aufbläst. Die Künstlerin spielt auch mit der Tradition im Ausstattungsstück „Hera und Augen des Argos“ (2011) und mit Symbolen wie in „Fisch“ (2009), wo die schöne Nackte ein blutiges Messer und einen abgeschnittenen Fischkopf hält – eine unzarte Anspielung auf Kastrationsängste männlicher Betrachter. Ist es Likör oder Blut, was der Frau in „Aprilnacht“ von den Lippen tropft, schläft der Mann, dessen Füße wir sehen, oder ist er von der Vampirin ausgelutscht? In solcher Selbstbetrachtung liegt mehr weibliches Selbstbewusstsein als in ganzen Jahrgängen feministischer Magazine. Quelle: wa.de
Das Bild zieht einen durch die irritierende Mischung aus Selbstbehauptung und ernsthaftem Stolz, Entruecktheit und Trotz an. Die Kuenstlerin hat das Publikum mit ihrer offenbarenden Arbeit tief beruehrt: Es geht nicht darum, wie man aussieht, sondern dass das Leben etwas Wunderbares ist, dass man wuerdigen sollte. Walter M. Gehlen, Direktor der Art.Fair in Koeln über das Bild „Spagat“.
Die Kunst von Lilli Hill beinhaltet immer viel nacktes Fleisch. Anfangs malte sich Lilli Hill ausschließlich selbst. Schwebend, rauchend oder kopfstehend. Immer nackt. Immer voll gewichtig und nach der Natur. Dann nahm sie stark an Gewicht ab und auch die Bildmotive wurden dadurch schlanker. Das schränkte die Komposition ein. Manchmal bestellt sie sich daher ein fülliges Modell, dann wird es auch auf dem Werk wieder fülliger. Ihre Technik ist großartig. Fast fotorealistisch. Schicht für Schicht baut sich auf der Leinwand auf, bevor das pure Fleisch sich über das gekeilte Leinen legt. Altmeisterlich. Ihre Kompositionen sind modern, zeitkritisch und unverhüllt nackt. Das ist ihr Markenzeichen. Diese großartige Kunst verlangt viel Geschick, Erfahrung und Zeit. Jährlich entstehen so weniger als 10 Arbeiten auf Leinwand. Die Marktpreise sind dafür sehr fair und haben deutliches Potential nach oben. Privatsammlung Vielkunst.
Die Malerei von Lilli Hill. Transartis
Die Wahrnehmung von Körperlichkeit in Kunstwerken. Aline Vedder
Interview mit M. Flammes English / deutsch (PDF)
Grace Bruns „Fuck perfection!“
Die Aufstellung der Berichte ist keinesfalls vollständig. Viele Zeitungsartikel sind nicht mehr auffindbar, so wie dieser, mit meinem Lieblingstitel: "Schockierend obszön bei exzellenter Malweise..." von Badische Zeitung. Sollten Sie über Archive stölpern und über mich lesen, schreiben Sie mir.